Holzvergaser gehören zu den Holzheizungen mit hohen Wirkungsgraden. Allerdings ist diese Form des Festbrennstoffkessels nicht unbedingt für jeden geeignet. Hier erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um den Holzvergaserkessel.
Funktion
Ein Holzvergaser gehört zu den Holzheizungen. Er erzeugt Wärme durch die Verbrennung von Scheitholz oder seltener Holzpellets und Hackschnitzel. Im Gegensatz zu herkömmlichen Holzheizkesseln erfolgt die Verbrennung in einem Holzvergaser in zwei Brennkammern.
Der Brennvorgang erfolgt demnach in mehreren Etappen. Seinen Namen hat der Holzvergaser deshalb erhalten, weil er Brennholz im wahrsten Sinne des Wortes in Gas verwandelt.
Zu diesem Zweck wird der primäre Brennraum des Holzvergasers mit Holz bestückt. Dort verbrennt das Holz unter Zuführung von Primärluft und erzeugt bereits Wärme. Im ersten Brennraum entstehen leichte Holzgase, die ebenfalls mit verbrennen.
Schwere entzündliche Anteile am entstandenen Holzgas werden in eine zweite Brennkammer geführt, wo diese mit Hilfe von Sekundärluft bei über 1.000 Grad Celsius verbrennen und noch mehr Wärme erzeugen.
Holzvergaser effizienter als herkömmliche Holzheizkessel
Bei einem herkömmlichen Holzheizkessel würden diese Abgase über den Schornstein nach draußen geführt. Der Holzvergaser nutzt jedoch auch diese Bestandteile des Verbrennungsvorgangs, um damit Wärmeenergie zu erzeugen.
Damit das schwere Holzgas in die zweite Brennkammer strömen kann, kommen bei Holzvergasern entweder Saugzugventilatoren oder ein Gebläse zum Einsatz.
Durch die hohen Temperaturen und die zweite Brennkammer bleiben beim Holzvergaser kaum Rückstände aus den Verbrennungsvorgängen in den jeweiligen Kammern zurück.
Abhängig vom jeweiligen Modell und Hersteller werden die Brennvorgänge im Holzvergaserofen mit Hilfe spezieller Regeltechnik gesteuert. Maßgeblich für die Steuerung kann zum Beispiel die erzielte Temperatur im Holzvergaserkessel sein.
Holzvergaser Vorteile und Nachteile
Wie jede Heizungsanlage hat auch der Holzvergaser neben vielen Vorteilen einige Nachteile. Daher sollten Sie im Vorfeld genau abwägen, ob diese Art zu heizen für Sie geeignet ist.
Vorteile:
- Sie nutzen den Brennstoff Holz optimal, indem auch die Verbrennungsgase in einer zweiten Brennkammer mitverbrannt werden.
- Sie erzielen eine sehr hohe Energieeffizienz, die kaum eine andere Holzheizung erzielen kann.
- Sie heizen sehr umweltfreundlich mit Holz, da die Emissionen durch die hohe Verbrennungstemperatur deutlich geringer sind als bei anderen Holzöfen.
Nachteile:
- Sie können Holzvergaser nicht komplett automatisiert betreiben und müssen deshalb Holz nachlegen.
- Sie benötigen ausreichend Platz für einen Holzvorrat.
- Holzvergaser sind nicht als Heizung einer Wohnung geeignet.
- Für einen sinnvollen Betrieb benötigen Sie einen Pufferspeicher.
- In vielen Fällen muss die Abgasanlage vor der Installation des Holzvergasers an die hohen Abgastemperaturen angepasst werden.
Welches Holz verwende ich für einen Holzvergaser?
In der Regel wird für Holzvergaser Scheitholz verwendet. Eichen- oder Buchenholz eignet sich aufgrund des hohen Heizwerts sehr gut.
Andere Laubhölzer können jedoch ebenfalls im Holzvergaser verfeuert werden. Dabei gilt wie bei allen Holzheizungen: Je trockener das Holz ist, desto höhere Wirkungsgrade können Sie damit erzielen.
Da der Holzvergaserkessel für eine optimale Ausnutzung der Wärmeenergie immer in Volllast beheizt werden sollte, wird der Heizkessel beim Befeuern komplett gefüllt.
Um den Raum optimal auszunutzen, sollten Holzscheite unterschiedlicher Größe verwendet werden. Je nach Kessel können Scheite von über einem Meter Länge verwendet werden.
Damit unterscheidet sich der Holzvergaser vom Kaminofen, dessen Brennraum nur kleinere Holzstücke aufnehmen kann.
Was muss ich beim Heizen mit Holzvergaser beachten?
Damit Holzvergaser mit maximaler Effizienz eingesetzt werden können, sollte die Brennkammer bei jedem Brennvorgang komplett gefüllt werden.
Denn nur, wenn der Kessel unter Volllast läuft, werden die Holzscheite bis auf minimale Rückstände verbrannt. Je länger der Brennvorgang beim Holzvergaser dauert, desto ineffizienter arbeitet diese Heizungsanlage.
Pufferspeicher zur Erhöhung der Wirkungsgrade
Da Holzvergaser in der Regel immer unter Volllast betrieben werden, ist die Kombination mit einem Pufferspeicher wichtig, um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit dieser Holzheizung zu gewährleisten.
Solange der Holzvergaserkessel Wärme erzeugt, kann Wasser für die Heizungsanlage oder für das Brauchwasser erwärmt und anschließend im Pufferspeicher gespeichert werden. Dort lässt sich das Warmwasser vorhalten, bis es benötigt wird.
Das Volumen des Pufferspeichers wird an der Leistung des Holzvergasers ausgerichtet. Gerade bei Holzvergasern, die innerhalb relativ kurzer Zeit viel Wärmeenergie erzeugen, sind große Pufferspeicher von Vorteil, die zum Beispiel bis zu 90 Liter Warmwasser pro kWh Nennleistung speichern können.
Die Kombination von Holzvergaser und Pufferspeicher ist übrigens auch in Bezug auf Fördermöglichkeiten relevant. Denn nur so können Sie für Ihren „Holzvergaserofen“ Fördergelder erhalten.
Holzvergaser: Kosten für die Anschaffung und Hersteller
Da Holzvergaser im Vergleich zu anderen Holzheizungen wenig Regeltechnik benötigen, sind die Investitionskosten selbst für große Anlagen im Verhältnis zur erzeugten Wärmeleistung moderat.
Geräte mit einer Nennleistung von bis zu 15 Kilowatt gibt es schon zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Diese Größe reicht üblicherweise aus, um ein Einfamilienhaus mit über 120 Quadratmetern Wohnfläche zu beheizen.
Sehr leistungsstarke Holzvergaser mit 40 Kilowatt kosten ca. 14.000 Euro. Damit können bis zu 500 Quadratmeter Wohnfläche mit Wärmeenergie versorgt werden.
Für den Kauf eines passenden Pufferspeichers sollten Sie mit Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro rechnen. Inklusive Montage starten die Kosten für einen Holzvergaser mit Pufferspeicher bei ca. 5.000 bis 6.000 Euro.
Zu den führenden Holzvergaser-Herstellern gehören: Wolf, Viessmann, Atmos und IBC Heiztechnik. Allein in Deutschland gibt es mittlerweile über 40 verschiedene Firmen, die Holzvergaserkessel produzieren. Ihr Fachbetrieb kann Ihnen bei der Auswahl weiterhelfen.
Laufende Kosten für den Holzvergaser
Die laufenden Kosten hängen von Ihrem Heizbedarf und den Holzkosten ab. Je trockener das Holz ist, das Sie kaufen, desto teurer wird der Raummeter. Allerdings sollten Sie zugleich berücksichtigen, dass trockenes Holz höhere Wirkungsgrade erzielt.
Ein Rechenbeispiel:
Ein durchschnittlich gedämmtes Einfamilienhaus mit Baujahr 2000 hat einen Wärmeenergiebedarf von rund 100 kWh pro Jahr pro Quadratmeter und Jahr. Bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern benötigt dieses Haus 12.000 kWh an Wärmeenergie pro Jahr.
Ein Raummeter Holz erzeugt durchschnittlich einen Heizwert von ca. 2.000 kWh. Für das Beheizen des Einfamilienhauses wären demnach 6 Raummeter Holz pro Jahr notwendig. Bei Kosten von 120 Euro pro Raummeter trockenem Laubholz müssten Sie so mit Heizkosten von 720 Euro pro Jahr rechnen.
Fazit
Holzvergaser sind im Vergleich zu anderen Holzfeuerungsanlagen günstig in der Anschaffung und unkompliziert im Betrieb.
Wer beim Heizen mit Holz überwiegend auf Effizienz setzt und sich eine kostengünstige sowie emissionsarme Holzheizung wünscht, dafür auch auf Komfort wie eine automatische Beschickung verzichten kann, liegt mit einem Holzvergaserkessel richtig.
Da diese Geräte erst bei Volllast optimal genutzt werden, lohnt sich der Holzvergaser in der Regel erst bei größeren Einfamilienhäusern. Außerdem muss für den Kessel selbst und für einen großen Pufferspeicher ausreichend Platz vorhanden sein.
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