Heizen mit Öl gilt heute als nicht mehr zeitgemäß. Und das, obwohl Ölbrennwertkessel hocheffiziente und langlebige Heizgeräte sind. Wir zeigen Ihnen, ob sich der Kauf einer neuen Ölheizung überhaupt noch lohnt.
Für wen sind Ölbrennwertkessel geeignet?
Wenn heute von modernen Heizungen gesprochen wird, spielt der Ölbrennwertkessel meist keine Rolle mehr. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen sind diese Heizungen noch eine mögliche Alternative zu alten Heizwertgeräten. In diesen Fällen eignet sich eine Ölheizung nach wie vor:
Ihr Haus hat keinen Gasanschluss, es gibt keinen Netzanschluss an Gasversorger in der Nähe und Sie haben eine mehr als 20 Jahre alte Ölheizung in Betrieb.
- In diesem Fall kann der Umstieg auf eine moderne Ölbrennwertheizung auf jeden Fall Emissionen und Heizkosten senken. Kombinieren Sie den Ölbrennwertkessel außerdem mit Solarthermie, lässt sich noch mehr CO2 und Heizöl einsparen, denn der Ölkessel wird dann nur noch ergänzend in Betrieb genommen.
Allerdings kann hier eine Wärmepumpe weit mehr Sinn ergeben. Die kompakten Heizgeräte sind ideal für die Heizungssanierung im Bestand, denn sie benötigen nur wenig Platz und erfordern einen geringen Installationsaufwand. Im Betrieb stoßen Wärmepumpen kein CO2 aus.
Sie nutzen bereits eine Ölheizung mit Tank, wollen aber auch mit Bio-Öl heizen können.
- Die Brenner von älteren Ölheizungen können moderne Heizölmischungen in der Regel nicht verarbeiten. In diesem Fall wäre ein Umstieg auf Ölbrennwert sinnvoll. Darüber hinaus sparen Sie so auch Heizkosten und Sie haben die Möglichkeit, für mehr Heizkomfort zu sorgen, wenn Sie z.B. einen Ölbrennwertkessel mit Smart-Home-Schnittstelle kaufen. Doch auch wenn die Bezeichnung „Bio-Öl“ Nachhaltigkeit verspricht, sollten Sie berücksichtigen, dass Bio-Öl zu mindestens 90 Prozent aus herkömmlichem fossilem Heizöl besteht.
Sie wollen auf erneuerbare Energien umsteigen, benötigen aber ein Heizsystem, das als Ergänzung einspringen kann.
- Wenn Sie Ihre Heizung auf alternative Energieträger umstellen wollen, kann in bestimmten Fällen ein Brennwertkessel notwendig sein. Er dient als Zusatzheizung, wenn die regenerativ erzeugte Wärme nicht ausreichen sollte. Für diese Öl-Hybridheizung benötigen Sie keinen großen Tank, sodass ein nachträglicher Einbau auch platzsparend möglich sein sollte.
Doch bevor Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine neue Öl-Hybridheizung ersetzen, sollten Sie auch die Wärmepumpe in Ihre Überlegungen einbeziehen. Dieses Heizsystem allein reicht aus, um eine Ölheizung zu ersetzen. Dadurch können Sie komplett auf Öl als Brennstoff verzichten.
Was kostet eine Ölbrennwertheizung?
Eine Ölheizung ist im Vergleich zu vielen Heizsystemen, mit Ausnahme der Gasheizung, auf den ersten Blick die günstigste Variante.
Sie können mit folgenden Kosten rechnen:
- Ölbrennwertkessel: Die Kosten für den Heizkessel starten bei rund 5.000 Euro und richten sich am Ende nach der benötigten Heizleistung.
- Öltank: Ein moderner Öltank kostet ab 2.000 Euro. Wenn Sie bereits eine Ölheizung in Betrieb haben, entfallen diese Kosten beim Kauf einer Ölbrennwertheizung.
- Installation: Für die Montage der Ölbrennwertheizung bzw. den Heizungstausch müssen Sie mit rund 2.500 bis 3.500 Euro rechnen.
Ein Gesamtpaket aus Ölbrennwertkessel inklusive Montage und Tank kostet also ab ca. 10.000 Euro.
Abhängig von Ihrem bisherigen System können noch weitere Kosten hinzukommen.
- Pufferspeicher: Um die erzeugte Wärmeenergie sinnvoll zu speichern, benötigen Sie einen Wärmespeicher. Die Kosten dafür liegen bei rund 1.000 Euro.
- Rohrleitungen: Müssen noch Abgasrohre erneuert bzw. nachgerüstet werden, kann das rund 1.000 Euro kosten.
Wenn Sie auf Brennwerttechnik umsteigen, lässt sich in der Regel der vorhandene Schornsteinschacht verwenden, da die Abgastemperaturen bei Brennwertgeräten deutlich niedriger sind. Die Abgasanlage kann mit einem Kunststoffschornstein nachgerüstet werden.
Aktuell ist eine Förderung der Ölbrennwertheizung nicht mehr möglich. Wenn Sie Ihre Heizung jedoch mit alternativen Energieerzeugern kombinieren, können Sie für jene die Förderung nach BEG beantragen.
Für eine neue Ölheizung bekommen Sie keine Förderung mehr. Berücksichtigen Sie, dass Sie für den Umstieg auf die Wärmepumpe bis zu 50 Prozent Förderung erhalten, liegen Sie dank Förderzuschuss auf einem ähnlichen Preisniveau wie bei der Ölheizung. Wenn Sie dann noch einberechnen, dass Sie mit der Wärmepumpe kein Geld mehr für Heizöl ausgeben müssen, dessen Preis immer wieder starken Schwankungen unterworfen ist, lohnt sich der Wechsel zur Wärmepumpe erst recht.
Und noch etwas: Selbst mit einer neuen Öl-Brennwert-Hybridheizung stoßen Sie noch CO2-Emissionen aus. Das entfällt natürlich auch, wenn Sie mit der Wärmepumpe heizen.
Kann ich auch nach 2026 einen Ölbrennwertkessel kaufen?
Mit der Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist auch das teilweise „Ölheizungsverbot“ in Kraft getreten. Demnach dürfen ab 2026 in den meisten Fällen keine Ölheizungen mehr als alleinige Energieerzeuger in Häusern eingebaut werden.
Übrigens: Ist Ihre Ölheizung in diesem Jahr 30 Jahre oder älter, oder Sie heizen noch mit einem Konstant-Temperatur-Kessel, müssen Sie die Ölheizung ohnehin austauschen. Ausnahme: Sie haben schon vor dem 1. Februar 2002 als Eigentümer in dem Gebäude gewohnt.
Auch wenn es theoretisch ein teilweises Verbot für Ölheizungen, zumindest im Verkauf, ab 2026 gibt, existieren weiterhin Ausnahmen, die einen Einbau erlauben:
- Es ist technisch nicht möglich, nachhaltigere Heiztechnik zu installieren bzw. der Einbau würde eine „unbillige“ Härte für Hausbesitzer darstellen.
- Das Gebäude kann nicht an das Gasnetz angeschlossen werden.
- Das Gebäude lässt sich nicht an ein Fern- oder Nahwärmenetz anschließen.
- Der Energiebedarf im Gebäude wird zu einem bestimmten Anteil mit erneuerbaren Energien gedeckt. In diesem Fall wird die Ölbrennwertheizung z. B. mit Solarthermie, einer Wärmepumpe oder beidem kombiniert.
Auch wenn es nach 2026 immer noch möglich ist, eine Ölheizung zu kaufen und in Betrieb zu nehmen, wird es hingegen keine Förderung mehr für Ölbrennwertgeräte geben. Das gilt auch für Öl-Hybridheizungen, hier wird nur der erneuerbare Wärmeträger allein gefördert. Schon allein deshalb liegt der Umstieg auf Erneuerbare-Enegien-Heizungen wie die Wärmepumpe nahe. Denn hier sind hohe Förderzuschüsse über die BEG möglich.
Fazit: Heizen mit Öl in lohnt sich auch mit modernen Geräten nicht mehr
Wenn Sie Ihre Ölheizung erneuern und mit Erneuerbaren Energien kombinieren, sparen Sie zwar viel Heizöl und CO2-Emissionen. Dennoch bleiben Sie weiterhin abhängig von schwankenden Ölpreisen und stoßen Schadstoffe aus. Durch den CO2-Preis müssen Sie zusätzlich mit steigenden Kosten für fossile Brennstoffe wie Öl rechnen. Somit lohnt sich eine neue Ölheizung nicht mehr. Sie sollten dieses Heizsystem nur noch dann in Ihrer Planung berücksichtigen, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt und der Einbau von alternativen Energieerzeugern in Ihrem Gebäude baulich nicht möglich ist.
Gibt es keine Alternative zum Öl, sollten Sie die Heizung zumindest mit Solarthermie kombinieren, um Abgase und Ölverbrauch zu senken. Denken Sie auch darüber nach, ob Sie ein Heizgerät nutzen wollen, das sich mit Bio-Heizöl betreiben lässt. So reduziert sich der CO2-Fußabdruck der nicht nachhaltigen Ölheizung ein wenig.
Die beste Alternative zu einer alten Ölheizung ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die kompakten Geräte nehmen nur wenig Platz weg und lassen sich auch im Altbau nachrüsten. Sie bekommen bis zu 50 Prozent staatliche Förderung, wodurch sich die Investition durch die eingesparten Heizkosten bald amortisiert hat.
Nutzen Sie am besten unseren Heizungsplaner und erhalten Sie eine kompetente Beratung zum Thema Wärmepumpe. Gerne machen wir Ihnen ein Angebot und übernehmen den Heizungswechsel inkl. Installation, Förderberatung und Serviceangebot sowie inklusive Entsorgung Ihrer alten Ölheizung samt Öltank.