Das Wichtigste zum Thema Netzentgelte in Kürze:

  • Netzentgelte sind Gebühren, die Netzbetreiber für die Nutzung der Stromnetze verlangen.
  • Die Netzentgelte machen deutschlandweit durchschnittlich 27 %des Strompreises aus.
  • Regional betrachtet, schwanken die Netzentgelte zwischen 5,5 und 16,5 Cent.
  • Stromkunden mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie z. B. Wärmepumpen können von reduzierten Netzentgelten profitieren.

Was sind Netzentgelte?

Netzentgelte sind Gebühren, die Stromnetzbetreiber für Nutzung der Stromnetze verlangen. Jeder Netznutzer muss diese Beiträge zahlen. Denn Sie finanzieren den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau der Netze, sowie den Transport und die Verteilung des Stroms.

Die Netznutzer sind in erster Linie die Stromlieferanten, die den Strom an der Börse einkaufen und an den Endverbraucher liefern. Die Kosten für die Netzentgelte werden jedoch den Endkunden in Rechnung gestellt und vom Stromlieferanten an die Netzbetreiber weitergegeben.

Dementsprechend sind die Netzentgelte ein Teil des regulären Strompreises, den Verbraucher zahlen. Sie machen deutschlandweit betrachtet durchschnittlich 27 Prozent des Arbeitspreises aus, der in Cent pro Kilowattstunde berechnet wird. Zusätzlich sind die Netzentgelte auch Teil Grundpreises, den Verbraucher als monatlichen Festbetrag zahlen.

Gut zu wissen: Das Netzentgelt aus Grundpreis in Euro pro Monat und Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde wird von den Lieferanten sehr unterschiedlich in die Strompreise umgerechnet.

Die Höhe des Netzentgeltes kann nicht willkürlich vom Netzbetreiber bestimmt werden. Die Gebühren richten sich nach den tatsächlichen Kosten, die für den Netzbetreiber entstehen. Daher kann sich die Höhe der Netzentgelte regional stark unterscheiden. Da Netzbetreiber ein regionales Monopol besitzen, wird die Höhe der Netzentgelte von der Bundesnetzagentur reguliert.

Hinweis: Ist von „Netzentgelten“ die Rede, ist in der Regel der Anteil am Arbeitspreis gemeint. Daher widmet sich der Artikel vorrangig dem Arbeitspreisanteil der Netzentgelte.

Warum unterscheiden sich die Netzentgelte regional?

In Deutschland gibt es rund 900 Stromnetzbetreiber, die Netzentgelte erheben. Die regionalen Unterschiede entstehen dadurch, dass jeder dieser Netzbetreiber mit anderen Kosten für Wartung, Instandhaltung und Ausbau konfrontiert ist.

Faktoren, die die Netzentgelte beeinflussen:

  • Netzausbau: Durch Digitalisierung und Elektrifizierung benötigen Menschen immer mehr Strom. Dementsprechend müssen auch die Stromnetze ausgebaut werden, um neue Energieerzeuger wie Wind- oder Solaranlagen anschließen zu können.
  • Investitionen in Netzinfrastruktur: Um eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten, ist es wichtig, in den Ausbau und die Modernisierung von Übertragungs- und Verteilnetzen sowie die Digitalisierung und Automatisierung zu investieren.
  • Bevölkerungsdichte: Muss das Stromnetz in einer Region ausgebaut werden, entstehen hohe Kosten für den Netzbetreiber. In bevölkerungsarmen Regionen sind die Netzentgelte entsprechend hoch, da wenige Einwohner die Kosten tragen müssen. In bevölkerungsreichen Gegenden sind die Netzentgelte niedriger, da die Kosten auf viele Haushalte verteilt werden können.

Wie hoch sind die Netzentgelte aktuell?

Bei einem durchschnittlichen Stromarbeitspreis von 36 Cent pro Kilowattstunde beträgt das Netzentgelt rund 10 Cent. Deutschlandweit schwanken die Netzentgelte zwischen ca. 5,5 und 16,5 Cent.

Viele Netzbetreiber sind durch den Anschluss erneuerbarer Energien und dem damit verbundenen Ausbau der Netze besonders belastet. Daher wurde 2025 eine neue Verteilung der Mehrkosten durch den Ausbau erneuerbarer Energien eingeführt und die Umlage gem. § 19 StromNEV für alle erhöht.

Kurz erklärt: Umlagen sind wie die Netzentgelte ein Teil des Strompreises. Sie dienen zur Finanzierung bestimmter Zwecke im Bereich der Energieversorgung. Mit der Offshore-Umlage wird z. B. der Anschluss von Hochsee-Windparks finanziert. Die Umlage gem. § 19 StromNEV wird genutzt, um finanzielle Nachteile von Netzbetreibern auszugleichen.

Besonders belastete Netzbetreiber erhalten aus der Umlage gem. § 19 StromNEV einen Ausgleich. Rund 180 Netzbetreiber konnten dies bereits nachweisen, weshalb in 10 Bundesländern die Netzentgelte gesunken sind.

Mehr Infos zur Zusammensetzung des Strompreises finden Sie hier:

Strompreis Zusammensetzung
Strompreis Zusammensetzung 2025: Diese Faktoren beeinflussen Ihre Stromkosten
Welche Faktoren beeinflussen den Strompreis und wie können Sie mit dynamischen Stromtarifen sparen? Das alles erfahren Sie in diesem Artikel.

Reduzierte Netzentgelte: Wer kann davon profitieren?

Von reduzierten Netzentgelten profitieren Stromkunden mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen. Darunter fallen u. a. Wärmepumpen, Wallboxen oder Stromspeicher mit einer Netzanschlussleistung von mehr als 4,2 kW.

Die Steuerbarkeit der Anlagen soll die Netzstabilität sichern. Im Falle einer drohenden Netzüberlastung kann der Netzbetreiber aus der Ferne die Leistung drosseln. Dabei wird dauerhaft eine Grundversorgung von mindestens 4,2 kW Leistung gewährleistet.

Um die Steuerbarkeit zu integrieren, hat die Bundesnetzagentur eine Neuregelung des § 14a EnWG erlassen. Demnach erhalten Verbraucher seit dem 1. Januar 2024 im Gegenzug für die Steuerbarkeit ihrer Anlagen ein reduziertes Netzentgelt.

Für die Reduzierung der Netzentgelte hat die Bundesnetzagentur folgende Module definiert:

  • Modul 1 sieht eine pauschale Reduzierung des Netzentgelts vor. Sie ist unabhängig vom tatsächlichen Stromverbrauch. Je nach Netzbetreiber fällt die Pauschale unterschiedlich hoch aus und beträgt zwischen 110 und 190 Euro brutto.

  • Für Modul 2 wird eine prozentuale Reduzierung des Netzentgeltes pro verbrauchter Kilowattstunde vorgenommen. Diese beträgt 60 Prozent und bezieht sich nur auf den Verbrauch der Wärmepumpe.

    Gut zu wissen: Für Modul 2 ist ein separater Wärmepumpen-Stromzähler notwendig.

  • Modul 3, auch „zeitvariable Netzentgelte“ genannt, ist ein Zusatzmodul. Diese Variante kann nur in Verbindung mit Modul 1 genutzt werden. „Zeitvariabel“ bedeutet, dass sich die Netzentgelte je nach Tageszeit unterscheiden. Der Preis wird im Voraus festgelegt und orientiert sich an der typischen Netzauslastung. Bei geringer Auslastung ist z. B. das Netzentgelt günstig. Das soll Verbraucher dazu anregen, Ihren Stromverbrauch in Zeiten mit geringer Auslastung zu legen.

    Gut zu wissen: Damit die „zeitvariablen Netzentgelte“ abgerechnet werden können, muss ein Smart Meter (intelligentes Messsystem) installiert werden.

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Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.