Niedriger Ölpreis: Immer weniger Heizungssanierer wollen von Öl- auf eine Gasheizung umrüsten

Zuletzt aktualisiert am: 25.08.2016

Berlin, 25.08.2016 – Der sinkende Ölpreis wirkt sich auf das Verhalten bei der Heizungssanierung aus. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Thermondo GmbH, Deutschlands führendem Heizungsbauer. Demnach ist die Nachfrage nach Ölheizungen unter allen Heizungssanierern unabhängig vom bestehenden Brennstoff in den letzten zwei Jahren stabil geblieben. Gesunken ist dagegen das Interesse, von einer Ölheizung auf eine Gasheizung umzurüsten.

Bayern interessieren sich am meisten für eine neue Ölheizung

In den letzten zwei Jahren haben sich im Schnitt 20% der Heizungsmodernisierer unabhängig von dem bestehenden Energieträger für eine neue Ölheizung interessiert. Für den größten Anteil der Anfragen zu einer neuen Ölheizung sorgen die Bayern mit 21,7%. Am wenigsten interessieren sich die Hamburger für eine neue Ölheizung (0,3%).

Umrüstung von einer Ölheizung auf andere Energieträger bleibt aus

60% der Heizungsmodernisierer mit einer alten Ölheizung wünschen sich erneut eine Ölheizung. Hier gab es in den letzten zwei Jahren einen leichten Zuwachs von 4 Prozentpunkten.

Unter den Besitzern von alten Ölheizungen wünschen sich 35% eine neue Gasheizung. Das Interesse ist bei diesem Wechselszenario in den letzten zwei Jahren um 10 Prozentpunkte gesunken.

Im Nordosten Deutschlands ist das Interesse von Öl auf Gas umzurüsten höher als im Südwesten. So möchten vor allem Hamburger und Brandenburger (jeweils 55%) und Bremer sowie Berliner (jeweils 51%) von ihrer alten Ölheizung auf einen Gaswärmeerzeuger umsteigen. Hauseigentümer mit einer alten Ölheizung in Bayern und in Hessen sind am wenigsten daran interessiert, künftig mit Gas zu beheizen (27% und 26%).

Flüssiggas für Besitzer von Ölheizungen uninteressant

Fehlt der Anschluss an ein Gasnetz und besteht der Wunsch nach einer Gasheizung, haben Hauseigentümer die Möglichkeit, künftig mit Flüssiggas zu heizen. Der Austausch eines alten Niedertemperaturkessels durch einen modernen Brennwertkessel spart bis zu 30% CO2. Wird ein Energieträgerwechsel von Heizöl zu Flüssiggas vollzogen, kommen weitere 15 bis 25% CO2-Ersparnis hinzu.

Die Untersuchung hat jedoch gezeigt, dass Flüssiggas sich bisher nicht als Alternative zu Öl durchsetzen konnte. Nur 2% der Besitzer von Ölheizungen haben nach einer Flüssiggasheizung gefragt.

Erneuerbare-Wärme-Gesetz zeigt Wirkung in Baden-Württemberg

Eine weitere Möglichkeit stellt die Kombination aus einer Ölbrennwerttherme und Solarthermie dar. Den Wechsel von einer alten Ölheizung auf eine neue Ölheizung mit Solarthermie ziehen im gesamten Bundesgebiet 8% der Heizungssanierer in Betracht. Für den größten Anteil der Anfragen für dieses Wechselszenario sorgt Baden-Württemberg mit 29%. Denn: Seit 1. Juli 2015 gilt in Baden-Württemberg laut dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG), , dass bei einer Heizungserneuerung 15% des Heizwärmebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden müssen.

Das Einsparpotenzial ist bei dem Hybrid aus einer Ölbrennwerttherme und Solarthermie sehr hoch: Eine Familie mit drei Personen in einem 130-qm-großen Haus kann pro Jahr 42% der Energie und bis zu 1.078 Euro sparen.

„Bei Thermondo wird bei jedem zwölften Heizungswechsel eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung verbaut. Diese Quote wollen wir deutlich ausbauen und arbeiten momentan an neuen Produkten, die Solarthermie für Wohnimmobilieneigentümer noch attraktiver machen werde. Denn das Potenzial von Solarthermie, die Umwelt zu entlasten ist ausgesprochen groß“, so Philipp Pausder, Co-Gründer und Geschäftsführer von Thermondo.

Datengrundlage: Anfragen zu Heizungswechsel in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungen, bundesweit, zwischen Juli 2014 und Juni 2016 auf www.thermondo.de.