Wärmepumpe ist für Hausbesitzer die klare Nummer 1 beim Heizungstausch

Zuletzt aktualisiert am: 16.04.2025

thermondo Wärmepumpen-Monitor

Berlin, 16. April 2025 - Die Wärmewende bleibt unter der neuen Bundesregierung ein zentrales Thema. Laut Koalitionsvertrag soll das geltende Heizungsgesetz (GEG) abgeschafft, an der Förderung für den Umstieg auf klimafreundliches Heizen aber festgehalten werden. Wie sich konkrete Maßnahmen hierzu gestalten und ein neues Gesetz aussieht, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.

Ungeachtet der politischen Unklarheiten zeigt eine neue Umfrage von thermondo: Die Wärmepumpe hat sich bei Eigenheimbesitzern in Deutschland längst fest etabliert.
Deutschlands größter Wärmepumpen-Installateur hat über das Meinungsforschungsinstitut Appinio 1.000 Hausbesitzer zur Wärmepumpe, ihrer Effizienz und der staatlichen Förderung befragt.
Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Der Großteil der Befragten steht der Wärmepumpe offen gegenüber, nur rund ein Viertel lehnt die Technologie vehement ab. Die Daten bestätigen damit auch die seit November 2024 wachsende Nachfrage nach Wärmepumpen und die steigende Zahl der KfW-Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe.

Felix Plog, CEO von thermondo, ordnet die Ergebnisse der Umfrage ein:
“Die Wärmepumpe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, das zeigt nicht nur unsere Umfrage, sondern auch die seit Monaten wachsende Nachfrage nach Wärmepumpen. Für die Mehrheit der Hausbesitzer ist die Wärmepumpe heute die erste Wahl beim Heizungstausch - und zugleich die beste Chance, Millionen Einfamilienhäuser in Deutschland emissionsarm und kostengünstig zu beheizen. Wirtschaftliche Argumente für die Wärmepumpe überzeugen immer mehr, ideologische Gräben verlieren an Bedeutung. Trotzdem sorgen hohe Anschaffungskosten und Strompreise weiter für Unsicherheiten. Die neue Bundesregierung ist jetzt gefragt, bei Industrie, Handwerk und Hausbesitzern für Investitionssicherheit zu sorgen und so das positive Momentum zu stärken.”

Wärmepumpe dominiert beim Heizungstausch, Gas- und Ölheizungen weit abgeschlagen

Die Wärmepumpe ist bei den Befragten mit Abstand die Nr. 1 beim Heizungstausch: Eine Mehrheit von 42 % der teilnehmenden Personen würden sich heute für eine neue Wärmepumpe entscheiden. Dahinter folgen Hybridsysteme (21 %). Fossile Heizungen sind deutlich abgeschlagen: Zu einer neuen Gas- oder Ölheizung würden spontan nur noch 18 % bzw. 7 % der befragten Hausbesitzer greifen.

71 der Befragten vertrauen der Wärmepumpe

Heizen mit Strom etabliert sich: 7 von 10 Befragten vertrauen der Wärmepumpe als Heizlösung - davon 22 % sogar voll und ganz. Auf der anderen Seite blicken 29 % der Umfrageteilnehmer misstrauisch auf die Technologie, davon würden allerdings nur 9 % einer Wärmepumpe überhaupt gar nicht vertrauen.

Förderung mittlerweile fast überall bekannt, aber mit Wissenslücken

Die staatliche Heizungsförderung ist breit bekannt: Ganze 88 % der befragten Hausbesitzer wissen inzwischen, dass es eine Förderung für den Umstieg auf die Wärmepumpe gibt. Mehr als ein Drittel (37 %) davon weiß genauer über die Förderkulisse Bescheid oder hat sich bereits aktiv mit den einzelnen Bestandteilen befasst. Rund die Hälfte (51 %) der Studienteilnehmer weiß nichts Näheres zur Förderung - hier herrscht also offenbar Informationsbedarf. Nur rund 12 % der befragten Eigenheimbesitzer haben noch nie von der Förderung gehört.

Mehrheit bewertet Förderhöhe als angemessen

Die Ausgestaltung der Förderkulisse wurde im Wahlkampf heiß diskutiert. Bei den Hausbesitzern herrscht offenbar weitgehend Konsens: 45 % der Befragten bewerten die aktuelle Förderung mit bis zu 70-prozentigem Zuschuss als genau richtig. 28 % der Teilnehmenden schätzen die Wärmepumpenförderung als eher oder viel zu niedrig ein. Nur 13 % halten die geltende Förderung für zu hoch.

Förderung beeinflusst Kaufentscheidung

Der Großteil von 70 % der Befragten schätzt es als wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich ein, dass die Förderung ihr Interesse am Einbau einer Wärmepumpe beeinflusst. Keine Rolle spielt die Förderung nur für 30 % der Umfrageteilnehmer. Damit ist klar: Ein drohender Förderstopp würde den Hochlauf der Wärmepumpe massiv ausbremsen.

Wirtschaftlichkeit überzeugt, aber Investitionskosten schrecken ab

Mehr als drei Viertel (77 %) der befragten Hausbesitzer halten die Anschaffung einer Wärmepumpe generell für wahrscheinlich, wenn sie in Ihrem Zuhause wirtschaftlich und technisch Sinn macht.
Als entscheidendes Argument der Befragten, die eine Wärmepumpen-Anschaffung für wahrscheinlich halten, werden sinkende Heizkosten genannt (63 %). Zudem wirken die attraktive Förderung (51 %) und der aktive Beitrag zum Umweltschutz (51 %) als starke Motivatoren in dieser Gruppe.

Das am häufigsten genannte Gegenargument sind hohe Anschaffungskosten - für 29 % der Befragten, die die Anschaffung einer Wärmepumpe für nicht wahrscheinlich oder gänzlich unwahrscheinlich halten. Unzureichende finanzielle Mittel und hohe Stromkosten halten jeweils 17 % in dieser Gruppe von einer Entscheidung für die Wärmepumpe ab.

Unbekannte Effizienz: Ein Drittel hält Gasheizung für leistungsstärker

Moderne Wärmepumpen können aus einer Einheit Strom rund vier Einheiten Wärme gewinnen und sind damit viel effizienter als eine Gasheizung - das wissen allerdings nur 19 % der Befragten.
29 % schätzen die Wärmepumpe für genauso effizient wie eine Gasheizung ein. Weitere 16 % halten die Gasheizung sogar für effizienter als die Wärmepumpe.



Kosteneinsparungen: Viele unterschätzen das Potenzial

Nach dem Wechsel von einer Ölheizung auf die Wärmepumpe, erwarten fast die Hälfte (47 %) der Befragten sinkende Heizkosten. Knapp ein Viertel (24 %) geht indessen von steigenden Kosten beim elektrischen Heizen aus. Weitere 29 % rechnen damit, dass die Kosten gleich bleiben.

Beim Blick auf ein typisches Einfamilienhaus mit jährlichen Heizkosten von 2.000 Euro erwarten die Befragten eher moderate Einsparungen mit der Wärmepumpe: Ein Drittel kalkuliert mit jährlichen Einsparungen von 251 bis 500 Euro, weitere 30 % kalkulieren mit 51 bis 250 Euro pro Jahr.
13 % der Befragten schätzen das Einsparpotenzial auf bis zu 1.000 Euro jährlich. Lediglich 19 % der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass sich der Umstieg auf die Wärmepumpe kaum lohnt – sie erwarten Einsparungen von maximal 50 Euro oder gar keine.

CO₂-Preis: Zusätzliche Kosten für fossiles Heizen erwartet

Der steigende CO2-Preis ist ein Kostentreiber für fossile Brennstoffe und macht elektrisches Heizen im Verhältnis günstiger. Die Tonne CO2 wird seit Jahresbeginn mit 55 Euro besteuert, ab 2025 drohen mit Inkrafttreten des ETS2 wesentlich höhere Preise fürs Heizen mit Erdgas oder Öl.
Mehr als die Hälfte der befragten Hausbesitzer geht davon aus, dass der CO2-Preis ihre Heizkosten spürbar erhöht: 35 % rechnen Mehrkosten von 51 bis 250 Euro ein, weitere 23 % mit 251 bis zu 500 Euro mehr im Jahr. 9 % gehen von nur maximal 50 Euro im Jahr an Mehrkosten aus. Ebenfalls 9 % glauben überhaupt nicht, dass sie durch den steigenden CO2-Preis mit Zusatzkosten beim Heizen rechnen müssen.

Dabei zeigt eine aktuelle Berechnung des Thinktanks co2online das wirtschaftliche Potenzial der Wärmepumpe über 20 Jahre hinweg. Durch den steigenden CO₂-Preis könnten die Kosten für das Heizen mit Gas demnach um rund 750 Euro jährlich steigen. Beim Betrieb einer Wärmepumpe prognostiziert die Analyse Einsparungen von mindestens 1.300 Euro pro Jahr im Vergleich zur Gasheizung. Ob sich dieses Einsparpotenzial zukünftig realisieren wird, hängt maßgeblich davon ab, wie sich das weitere Verhältnis zwischen Strom- und Gaspreisen entwickelt. Die neue Bundesregierung kann hier mit den im Koalitionsvertrag geplanten Entlastungen bei Stromsteuer und Netzentgelten sowie dem Festhalten der CO2-Bepreisung gemäß ETS2 entscheidende Impulse für die Energiewende und den Wärmepumpen-Hochlauf setzen.

Weitere Ergebnisse, Grafiken und zusätzliche Details zur Umfrage finden Sie hier:
https://www.thermondo.de/info/rat/waermepumpe/thermondo-monitor/
Über eine Verlinkung zur Studien-Website bei redaktioneller Veröffentlichung freuen wir uns sehr - vielen Dank.

Über die Umfrage:
Die Befragung wurde im Auftrag von thermondo über Appinio unter 1.000 Eigenheimbesitzern online im Zeitraum vom 01.04. bis 07.04.2025 durchgeführt.

Über thermondo

thermondo wurde 2013 in Berlin als digitaler Heizungsinstallateur gelauncht - heute gilt thermondo als zentraler Möglichmacher der Energiewende für Deutschlands Ein- und Zweifamilienhäuser im Bestand. Nach der Übernahme des südwestdeutschen Photovoltaik-Champions FEBESOL beschäftigt die thermondo Gruppe über 1.000 Mitarbeitende, davon über 600 festangestellte Handwerker:innen und hat eine installierte Basis von über 50.000 Anlagen, davon über 8.000 Wärmepumpen im Bestand. thermondo gilt damit nicht nur als größter Wärmepumpen-Installateur, sondern auch als das CleanTech mit der zweitgrößten Kundenbasis in Deutschland.
thermondo macht mit eigens entwickelter Software, standardisierten Prozessen und Finanzierungsmodellen aus einer Hand, klimaneutrales Wohnen für jede:n Hausbesitzer:in zugänglich, erschwinglich und so einfach und zuverlässig wie möglich. Zu den Services von thermondo zählen die Beratung, Förderung, Finanzierung, Installation und Wartung von Wärmepumpen, PV und allen weiteren Komponenten für klimaneutrales Wohnen im Bestand.
Allein mit dem Einbau von modernen Heizungsanlagen hat das CleanTech seit Gründung dazu beigetragen, über eine Million Tonnen CO₂ einzusparen. Zu den Investoren von thermondo gehören Brookfield, Future Energy Ventures, HV Capital, Vorwerk, Rocket Internet und 10x.

Mehr Informationen unter: https://www.thermondo.de/

Pressekontakt

Dr. Richard Lucht,
Vice President Brand & Communications

Mathias Paul,
Senior Communications Manager

presse@thermondo.de

thermondo_Pressemitteilung_Wärmepumpen-Monitor_April_2025 (PDF, 587,8 KB)