Mit einem Eisspeicher lässt sich ein Haus umweltfreundlich beheizen und je nach Ausführung im Sommer auch kühlen. Wir zeigen Ihnen, wie eine Eisspeicherheizung funktioniert und welche Vor- sowie Nachteile sie hat.

Wie funktioniert eine Eisspeicherheizung?

Eine Eisspeicherheizung besteht aus einer im Boden vergrabenen Zisterne sowie einer Wärmepumpe und, je nach Ausführung, unterschiedlichen Sonden.

Das Innere der Zisterne besteht aus vielen kleinen Leitungen, durch welche Sole zirkuliert. Dabei handelt es sich um eine frostsichere Flüssigkeit. Das Spiralsystem wiederum besteht aus einem Entzugswärmetauscher und einem Regenerationswärmetauscher. Als Trägermedium für die erzeugte Wärme oder Kälte dient Wasser, das in die Zisterne gefüllt wird.

Sobald der Eisspeicher in Betrieb genommen wird, entzieht der erste Wärmetauscher dem Wasser seine Wärmeenergie. Dadurch sinkt die Temperatur mit jedem Durchgang und das Wasser beginnt zu gefrieren. Der Regenerationswärmetauscher führt der Zisterne hingegen Wärme zu, die er über eine Erdsonde oder durch einen Solar-Luftabsorber bezieht. Da die Zisterne aus Beton nicht isoliert ist, kann das entstandene Eiswasser noch schneller auftauen.

Durch das Auftauen entsteht erneut Wärmeenergie. Diese Wärme wird ebenso wie die dem Wasser entzogene Wärme an eine Wärmepumpe geleitet. Dort sorgt sie dafür, dass das Kältemittel verdampft. Nach dem Verdampfen wird das Mittel komprimiert. Dieser Prozess erhöht die Wärmeenergie in diesem Medium. Die so erzeugte Wärme wird dann über einen weiteren Wärmetauscher an das Heizungswasser abgegeben oder für die Warmwasserbereitung genutzt.

Nachdem das Kältemittel die Wärmeenergie abgegeben hat, fließt es wieder zurück und wird wieder erwärmt, sodass der Kreislauf aus Wärmeaufnahme und -abgabe weitergeht.

Sobald das Wasser in der Zisterne im Eisspeicher wieder flüssig (=regeneriert) ist, kann der Vorgang wiederholt werden.

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Welche Vorteile bietet ein Eisspeicher?

  • Sichere und effiziente Wärmeerzeugung
  • Umweltfreundlicher Betrieb
  • Verwendung kostenloser Wärmequellen
  • Montage in der Regel genehmigungsfrei
  • Regenerationsprozess kann beliebig oft wiederholt werden
  • Hohe Förderung möglich
  • Kann im Sommer zum Kühlen verwendet werden

Nachteile der Eisspeicherheizung

  • Hohe Investitionskosten
  • Hoher Montageaufwand
  • Nicht für jedes Gebäude geeignet
  • Nur in Kombination mit Wärmepumpe nutzbar

Welche Einsatzmöglichkeiten für Eisspeicher gibt es?

Damit eine Eisspeicherheizung möglichst effizient arbeitet, sollte sie nur in energieeffizienten sowie gut gedämmten Gebäuden eingesetzt werden. Denn ein Eisspeicher wird mit einer Wärmepumpe kombiniert. Dadurch werden sehr niedrige Vorlauftemperaturen erzielt. In einem ungedämmten Haus könnten Wärmeverluste so nicht ausgeglichen werden. Gleichzeitig müsste der Verdichter der Wärmepumpe mehr leisten und er würde mehr Strom verbrauchen.

Sinnvoll ist der Einsatz eines Eisspeichers in erster Linie bei Neubauten, die mit Flächenheizungen, also Fußboden- oder Wandheizungen beheizt werden. Darüber hinaus muss ausreichend Platz für die Zisterne im Garten vorhanden sein.

Während der Eisspeicher im Sommer seine Energie durch Kristallisationswärme an die Wärmepumpe liefert, kann die Kälte im Sommer zum Kühlen des Gebäudes genutzt werden. Auch hier ist es von Vorteil, wenn das Eisspeicher-System in energieeffizienten Häusern zum Einsatz kommt.

Um den Eisspeicher zum Kühlen zu verwenden, wird weniger Regenerationswärme erzeugt. Vielmehr wird dem Speicher die Wärme des Gebäudes zugeführt.

Eisspeicher: Kosten und Fördermöglichkeiten

Da Eisspeicherheizungen einen relativ komplexen Aufbau haben und unterschiedliche Technik zum Einsatz kommt, sind die Anschaffungskosten höher als bei einer herkömmlichen Wärmepumpe.

Für den Bau der Zisterne inklusive der Röhrentechnik sollten Hausbesitzer mindestens 10.000 Euro einplanen. Hinzu kommt die Anschaffung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe und Wärmesonden. Hier können nochmal Kosten von bis zu 40.000 Euro hinzukommen.

Allerdings ist es möglich, beim Kauf und Einbau eines Eisspeichers für die damit kombinierte Wärmepumpe einen staatlichen Zuschuss über die Bundesförderung für effiziente Gebäude zu bekommen. Die Förderhöhe für Wärmepumpen liegt bei maximal 40 Prozent.

Fazit: Lohnt sich ein Eisspeicher als Heizung?

Ein Eisspeicher kann die Leistung einer Wärmepumpe auch im Winter verbessern. Und im Sommer kann der Speicher für eine Kühlung im Haus sorgen. Wer die höheren Investitionskosten und den höheren Montageaufwand nicht scheut, kann mit der Eisspeicherheizung von einem umweltfreundlichen, im Betrieb kostengünstigen und komfortablen Heizsystem profitieren.

Um zu wissen, ob sich ein Eisspeicher auch für Ihr Haus lohnt, sollten Sie sich am besten ein Angebot von einem Heizungsfachbetrieb geben lassen. Da Eisspeicher keine Standardlösung sind, muss das gesamte System inklusive Wärmepumpen und ggf. auch Solarthermie sowie weiteren Wärmesonden individuell für jedes Hausprojekt geplant werden.

Wesentlich geringer ist der Aufwand, wenn Sie eine moderne Wärmepumpe ohne Eisspeicher installieren lassen. Abhängig vom eingebauten Gerät lässt sich die Pumpe im Sommer auch zum Kühlen nutzen. Darüber hinaus können Sie die gesamte Förderhöhe von 25 Prozent für das Heizgerät in Anspruch nehmen, ohne zusätzliche Kosten für einen Eisspeicher decken zu müssen. Noch ein Tipp: Wechseln Sie von einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizung zur Wärmepumpe, sind bis zu 40 Prozent staatlicher Förderung über die BEG mit Wärmepumpenbonus und Heizungs-Tausch-Bonus möglich.

Sind Sie auf der Suche nach einer effizienten Heizung? Wir helfen Ihnen gerne und kompetent. Nutzen Sie hierfür einfach unseren Heizungsplaner, und erhalten Sie kompetente Beratung!

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.